Samstag, 2.11.2019, Beginn: 20.30 Uhr
St. Franziskus-Xaverius
Mörsenbroicher
Weg 4
40470
Düsseldorf
Eintritt
frei, Spenden erbeten
Seit nunmehr 27
Jahren stellt die "Mystische Nacht" am Allerseelentag die Begegnung
explizit alter und aktuell zeitgenössischer sakraler Musik in den Vordergrund:
Die Frage nach dem Menschen und seiner Position in Raum und Zeit, die
Frage nach dem dahinter des hier und jetzt wird in ganz unterschiedlichen
Gesichtspunkten und Positionen beleuchtet. Meditation und Herausforderung sind
formgebende Elemente. In diesem Jahre stellen das barocke Kurzoratorium "Judith"
von Marc Antoine Carpentier und hymnische Werke des englischen Komponisten Sir
John Taverner (1944–2013) die Hauptwerke des Abends dar.
Im "Großen französischen Jahrhundert", der Zeit
Ludwig des XIV., wirkte Marc-Antoine Charpentier (1643-1704) als Kapellmeister
der Jesuitenkirche zu Paris und mit vielen Einzelaufträgen auch für den
königlichen Hof. Heute noch ist er "dem
Ohre wohlbekannt" durch die Eurovisionsfanfare aus seinem Te deum in D-Dur
und seine weihnachtliche "Messe des minuits".
Seine "histoires sacrées", Vertonungen
alttestamentlicher Erzählungen, deren erste die "Judith" des heutigen
Abends war, schuf Charpentier eine attraktive Form zwischen Drama, Oratorium
und Kantate. In knapper Form wird das Geschehen um die Befreiung der
israelitischen Stadt Betulia von den Truppen des assyrischen Feldherrn
Holofernes geschildert, der der List der unerschrockenen Judith erliegt: Eine
Geschichte, die seit 2000 Jahren immer wieder Dichter und Komponisten zu
spannenden Werken angeregt hat.
Packende Klangfülle, virtuoser Sologesang und hymnische Chöre
bei effizienter und sparsamer Besetzung zeichnen das Werk in seiner barocken
Fassung durch Charpentier aus, das sich nach der Aufführung des "Hohen
Liedes" nahtlos in unsere Reihe musikalischer Aufführungen
alttestamentarischer Bücher einreiht.
Sir John Tavener (1944-2013) nur durch ein "r" vom
fast gleichnamigen Renaissancemeister unterschieden schrieb insbesondere
Vokalwerke, von denen "Song vor Athene" zur Beerdigung von Lady Diana
erklang. Ursprünglich Presbyterianer konvertierte er zur orthoden Kirche, aus
deren Musiktradition er fortan seine Inspiration nahm. Demzufolge geht es um
objektivierte, entpersönlichte Musik, die wie die Ikonen in Bildern, Heiliges
in Klang fassen sollen. Spannend wie anders seine Verarbeitung des Kinderliedes
vom "Little Lamb" im Vergleich zu derjenigen John Ruders aus der "Mass
of the children" ausfällt, die vor einigen Jahren hier zu hören war.
Im Juni 2019 komponierte Oskar Gottlieb Blarr ein Orgelstück
manualiter über das Lied "Vom Himmel hoch" als "Cantus
Kopernikus" und widmete es Helmut Kirchmeyer, dem ehemaligen Rektor der
Robert Schumann Hoschschule. Mit der Aufführung dieses ganz aktuellen Werkes
haben wir so die Möglichkeit, die Orgel doch in unserer Mystischen Nacht
vorkommen zu lassen: Auch, wenn die große Klais-Orgel gerade restauriert wird
(auf die Konzerte anlässlich deren 50jährigem Jubiläum 2020 dürfen Sie sich
schon jetzt freuen), steht doch die kleine Weimbs-Orgel dafür zur Verfügung.
Als weitere kleine Hommage an den in diesem Jahre 85jährigen Blarr wird
Frederike Möller auf einem ganz besonderen ToyPiano aus Paris seine Stücke für
Glockenspiel aufführen, einerseits entstanden für das Glockenspiel der
benachbarten Melanchthonkirche und andererseits im Gedenken an Hiroshima
original für das ToyPiano.
Oskar Gottlieb
Blarr
(*1934)
Cantus
Kopernikus I – manualiter –
c.f.
Vom Himmel hoch, da komm ich her
zugeeignet Prof. Dr. Helmut Kirchmeyer,
Düsseldorf
Odilo Klasen
(*1959)
Respirationes
für Traversflöte solo
Marc-Antoine
Charpentier
(1643–1704)
Judith
sive
Bethulia Liberata
für
Soli, Chor, Instrumentalensemble
Oskar Gottlieb
Blarr
Der
Zarewitsch in Uglitsch (2001)
Läuten
für Gerhard Schwarz (2001)
The
bells of hiroshima (1997)
für Glockenspiel, Fassung für ToyPiano
John Taverner
(1944–2013)
The Lamb
Mother of god
für Vokalensemble Voces Düsseldorf
Song
for Athene
Voces Düsseldorf, Kammerchor St.
Franziskus-Xaverius, Orchester, Jörg Fiedler (Flöte), Frederike Möller
(ToyPiano), Odilo Klasen (Orgel, Leitung)
Sa 2.11., 20.30 Uhr, St. Franziskus-Xaverius,
Mörsenbroicher Weg 4 (Mörsenbroich)
MODERN/CLASSIC, Eintritt
frei, Spenden erbeten
Anreise: Linien 701 / 708 / U71 / 733 / 752
/ 754 / 834 u.a., Haltestelle "Heinrichstraße"
Mit dem Auto: Eingeschränkte
Parkmöglichkeiten
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